Wie die Recherche von Bildern ist auch die von historischen Karten, Plänen, technischen Zeichnungen und ähnlichen Dokumenten nicht ganz einfach. Für aktuelle Pläne von Grund- und Flurstücken lassen sich Vermessungs- und Grundbuchämter, Stadt- und Gemeindeverwaltungen anfragen – aber für eine Karte oder einen Plan von 1680, 1790 oder 1830? Wie waren denn die Lahntaler Ortsteile ursprünglich angelegt? In welcher Umgebung standen die bis heute erhaltenen historischen Gebäude früher? Standen sie allein? Oder waren sie Teil einer Gebäudegruppe, die so gar nicht mehr existiert? Und was befand sich eigentlich früher auf dem Grundstück, auf dem jetzt das eigene Haus steht?
Hessisches Landesarchiv: Hessisches Staatsarchiv Marburg
Die mit Abstand meisten historischen Kartenquellen dürften sich im Hessisches Staatsarchiv Marburg befinden. Entweder innerhalb von Akten und oder als Beilage zu Urkunden und Amtsbücher, vor allem jedoch in einer eigenen Karten- und Planabteilung. Nach eigenen Angaben liegen hier unter der Grundsignatur „HStAM Karten“ über 338.000 (!) Karten, Pläne und Zeichnungen aus dem Zeitraum 1539 bis 2007. Zahlreiche davon zeigen das Lahntal und seine Ortsteile.
Nicht ganz einfach ist die Recherche, zumal sich noch nicht alle Bestände über die Arcinsys-Datenbank recherchieren lassen. Hier finden Sie immerhin eine Übersicht über Bestandsgliederung und Einzelbestände der Kartensammlung (es gibt Karten zu ganzen Ämtern und Gemeinden, Forst-, Gewässer- und Flurkarten, und natürlich Karten und Pläne zu einzelnen Orten; hier kann man beispielsweise alphabetisch nach Ortsnamen suchen).
Hier finden sie (zumeist noch nicht digitalisiertes, analoges!) Kartenmaterial zu den Ortsteilen …
… Brungershausen / … Caldern / … Goßfelden / … Göttingen / … Kernbach / … Sarnau / … Sterzhausen
Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (Lagis)
Einige Digitalisate historischer Karten, die nicht nur die frühere Ausdehnung der einzelnen Ortsteile, sondern auch Flurnamen dokumentieren, lassen sich auch in der LAGIS-Datenbank Historische Kartenwerke recherchieren. Interessante Beispiele sind hier vor allem:
Digitalisate des Kartenwerks „Kurfürstentum Hessen. Niveau Karte auf 112 Blättern nach 1/25000 d. w. G.“ (publiziert in Kassel zwischen 1840 und 1861), hier:
- Kartenblatt No. 60 (veröffentlicht 1857, aufgenommen 1846, abgebildet u.a. Göttingen, Sarnau, Goßfelden, Sterzhausen sowie Flurnamen): Datenbankeintrag, Digitalisat Karte
- Kartenblatt Nr. 59 (veröffentlicht 1857, aufgenommen 1845, abgebildet u.a. Caldern, Kernbach, Brungershausen sowie Flurnamen): Datenbankeintrag, Digitalisat Karte
Digitalisat der „Karte von dem Großherzogthume Hessen in das trigonometrische Netz der allgemeinen Landesvermessung aufgenommen von dem Grossherzoglich Hessischen Generalquartiermeisterstabe“ (publiziert in Darmstadt zwischen 1823 und 1850), hier Kartenblatt 4, Biedenkopf, das noch die Umgebung von Caldern, Kernbach und Brungershausen erfasst: Datenbankeintrag, Digitalisat Karte
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